Weaning

Der lange Weg zurück zum Atmen

Die spontane Atmung ist ein Reflex. Was so leicht und selbstverständlich klingt, kann im Fall einer schweren Erkrankung problematisch sein. Eine künstliche Beatmung rettet vielen Menschen das Leben. Der Patient kann sich erholen, bis er selber wieder in der Lage ist, aus eigener Kraft zu atmen.
 
Wieder eigenständig und natürlich, ohne die Unterstützung einer Maschine zu atmen – das ist das Ziel von Weaning. Die Entwöhnung von der künstlichen Beatmung ist ein komplexer Prozess, der Zeit braucht. Die Fähigkeit zur selbstständigen Spontan-Atmung muss dann schrittweise wieder trainiert werden. Für die Patienten ist das eine wichtige Voraussetzung für ein selbstbestimmtes Leben und die Rückkehr in den Alltag.
 
Ursachen der Beatmung
Die künstliche Beatmung über eine Trachealkanüle kommt nur in akuten Situationen zum Einsatz. Viele Patienten, die künstlich beatmet werden müssen, haben bereits eine beträchtliche Lungenvorschädigung. Sie leiden unter

• einer schweren, fortgeschrittenen chronischen obstruktiven Lungenerkrankung (COPD)
• dem Obesitas-Hypoventilationssyndrom in Folge von Adipositas
• schweren neurologischen Schädigungen durch Schlaganfall, Hirnblutung oder Folgen eines längerfristigen Sauerstoffmangels

Die Folgen der Beatmung
Die künstliche Beatmung schwächt die Atemmuskulatur der Patienten und geht mit einem allgemeinen Kräfteverfall einher. Infektionen der Atemwege und der Lunge sind zum Beispiel häufige Komplikationen bei einer Langzeitbeatmung. Das alles sind gute Gründe das Weaning so bald wie möglich einzuleiten. Die Entwöhnung wird mit zunehmender Dauer der Beatmung immer schwieriger.
 
Der Weaning-Prozess braucht Geduld
Entwöhnung verläuft schrittweise. Es ist ein anstrengender Prozess, der den Patienten fordert. Beim Weaning muss vor allem die Atemmuskulatur wieder aufgebaut werden. Dazu wird in einem längeren Trainingsprozess der Druck des Beatmungsgerätes allmählich reduziert und dabei die eigenständige Atmung zunehmend gefördert. In dieser Phase verbleibt eine Kanüle in der Luftröhre, um dem Patienten weiterhin mit dem lebenswichtigen Sauerstoff zu versorgen. Ein Sprachventil hilft bei der Kommunikation. Die Zeiten, in denen die Patienten selbstständig atmen, werden langsam gesteigert. Die Atemunterstützung durch die Maschinen immer weiter reduziert. Doch nicht nur das Atmen muss trainiert werden, auch das Sprechen und Schlucken wird geübt. Ebenso gilt es, die Bewegungs- und Funktionsfähigkeit der Patienten zu verbessern.
 
Hohe Expertise des Behandlungsteams
Wesentliche Voraussetzung für den Behandlungserfolg in unserer Weaningeinheit ist vor allem die langjährige Erfahrung unseres interdisziplinären Teams. Dazu gehören Lungenfachärztinnen und -ärzte, Atmungstherapeuten, Pflegekräften, Physiotherapeuten und Logopäden. So erfolgt die Betreuung unserer Patienten bestmöglich und nach allen Maßstäben moderner Medizin. Die individuelle Behandlungsstrategie wird in einem Entwöhnungsprotokoll dokumentiert. Nach einer erfolgreichen Entwöhnung organisiert unser Sozialdienst für den Patienten eine Rehabilitation.
 
Die Erfolgschancen des Weanings
In vielen Fällen ist das Weaning erfolgreich und kann der Luftröhrenschnitt rückgängig gemacht werden. Manchmal unterstützt eine Atemmaske den Patienten – wir nennen das nicht-invasive Beatmung. Wenn eine Entwöhnung nicht möglich ist und die invasive Beatmung bestehen bleibt, organisieren wir die Überleitung in die außerklinische Versorgung. Es ist denkbar, dass der Weaning-Prozess zu einem späteren Zeitpunkt zu wiederholen.
 
Der Kontakt zu den Angehörigen
Der Angehörige übernimmt eine wichtige Rolle beim Weaning. Vor allem dann, wenn der Patient seinen Lebensrhythmus verloren hat. Um die bestmögliche familiäre Unterstützung zu gewährleisten, besteht für die Angehörigen die Möglichkeit des regelmäßigen Kontaktes.
 









 

Hatem Ali
Oberarzt/ Leitung Weaning-Station

Tel.: 0209 5902-7395
Fax: 0209 5902-550
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Lungentumoren
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