Zentrum der Hyperbaren Sauerstofftherapie


Das Zentrum der Hyperbaren Sauerstofftherapie ist Teil der Klinik für Anästhesiologie und Schmerztherapie. In zwei Druckkammern des Zentrums wird eine gesicherte 365/24 Bereitschaft vorgehalten.
Eine Kammer ist für intensiv- und beatmungspflichtige Patienten, in der zwei beatmete oder bis zu 12 sitzende Patienten zeitgleich behandelt werden können. In einer weiteren Druckkammer werden weitere 12 Behandlungsplätzen vorgehalten.

Das Bergmannsheil Buer ist als Überregionales Traumazentrum zertifiziert. Intensivpatienten werden ohne Umlagerung innerhalb des gleichen Gebäudes direkt in die Druckkammer zur Therapie gefahren.

Hyperbare Sauerstofftherapie (HBO)

HBO steht für „Hyperbare Oxygenation“ – es ist eine weltweit in vielen medizinischen Fachdisziplinen angewandte Therapiemethode. Ein Ziel ist, unterversorgtes Gewebe (z.B. in Wunden oder Knochen) wieder ausreichend mit Sauerstoff zu versorgen.
Dies geschieht in einer medizinischen Druckkammer unter Aufsicht eines Arztes und speziell ausgebildeten Fachpersonals. Während der Behandlung herrscht in der Kammer ein definierter Überdruck, unter dem die Patienten über Masken medizinischen Sauerstoff einatmen. Der Überdruck bewirkt, dass der Sauerstoff im Blut in physikalische Lösung übergeht. Dadurch wird die Diffusionsstrecke bzw. Eindringtiefe des Sauerstoffs vervielfacht und erreicht Körperzellen, die vorher nicht ausreichend versorgt wurden. Die therapeutische Erhöhung der Sauerstoffkonzentration setzt noch weitere Körperprozesse in Gang.

Die HBO wirkt durch:

  • deutlich bessere Sauerstoffversorgung grenzwertig schlecht versorgter Gewebe
  • Beeinflussung von schlecht heilenden Wunden durch Stimulation bestimmter Körperzellen (Fibroplasten) und damit Verbesserung der Wundheilung
  • Förderung des Wachstums kleiner Blutgefäße (Angioneogenese)
  • Bakterienabtötende Wirkung des Sauerstoffs
  • Reduktion von Ödemen durch Gefäßverengnung (Vasokonstriktion)

Die Therapieempfehlungen der Gesellschaft für Tauch- und Überdruckmedizin (GTÜM) beruhen auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und beinhalten u. a. folgende Krankheitsbilder:
  • Taucherkrankheit
  • Luft- und Gasembolie
  • Kohlenmonoxidvergiftung
  • Gasbrand- und andere Weichteilinfektionen
  • Schwere Quetschverletzungen mit Durchblutungsstörungen
  • Schlecht heilende Wunden wie beim Diabetischen Fußsyndrom
  • Knocheninfektionen
  • Gefährdete Haut- und Weichteiltransplantate
  • Interstitielle Zystitis
  • Strahlenzystitis

 

Was geschieht vor/ während der Behandlung?

Zu Beginn der Behandlung erfolgt:
▶ die Prüfung der Druckkammertauglichkeit
▶ die körperliche Untersuchung
▶ die Erhebnung der kompletten medizinischen Vorgeschichte (Anamnese)

Eine gründliche Untersuchung unter Verwendung bereits vorliegender Befunde klärt die persönliche Eignung des Patienten für die Anwendung der HBO. Die Therapie erfolgt immer in enger Abstimmung mit den behandelnden Ärzten, um alle diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen optimal aufeinander abzustimmen.

Nach der Voruntersuchung und dem ärztlichen Aufklärungsgespräch beginnt die Behandlung, die je nach Erkrankung zwischen 135 Minuten - abhängig von der Art der Erkrankung. Jede HBO gliedert sich in drei Phasen:

  1. Der Umgebungsdruck in der Therapiekammer wird langsam erhöht.
  2. Nach Erreichen des Therapiedrucks wird über spezielle Masken 100 Prozent Sauerstoff eingeatmet.
  3. Gegen Ende der Terhapiesitzung wird der Überdruck in der Kammer langsam gesenkt und die Sauerstoffgabe beendet.

Die Druckkammer ist mit normaler Raumluft gefüllt, die Maske kann jederzeit abgenommen werden.

In der Druckkammer befindet sich die ganze Zeit über normale Raumluft, so dass die Maske jederzeit abgenommen werden kann.
Zur ersten Behandlung wird der Patient in die Druckkammer begleitet – ein speziell ausgebildeter Mitarbeiter bleibt an seiner Seite. Eine videogestützte Kommunikationsanlage ermöglicht den ständigen Sicht- und Sprechkontakt. Unsere Druckkammern sind mit hochmodernen medizintechnischen Überwachungssystemen ausgestattet: EKG, Pulsfrequenz, Atmung, Blutdruck und Sauerstoffgehalt im Gewebe können gemessen werden.

Während der Körper Sauerstoff anreichert, hat der Patient Zeit für ein paar Momente der Ruhe. Ein modernes externes Entertainmentsystem macht es möglich, in der Druckkammer Musik zu hören oder ein Video zu schauen. Eigene mobile Endgeräte können aus Gründen des Brandschutzes nicht in der Druckkammer genutzt werden.

Die HBO-Behandlung wird an mehreren, aufeinander folgenden Tagen durchgeführt. Nach Beendigung der Therapie erfolgt ein ausführliches Abschlussgespräch mit dem Arzt. 

Kostenübernahme:
Die Kosten der Notfallversorgung und der stationären Behandlung werden in der Regel von allen Kostenträgern übernommen.
Die ambulante HBO ist – außer im Fall des diabetischen Fußsyndroms – keine kassenärztliche Vertragsleistung. Das bedeutet, dass die Krankenkassen nur in Einzelfällen und nach individueller Prüfung die Kosten der HBO übernehmen können.
Deshalb raten wir jedem ambulanten Patienten, den von uns erstellten Kostenvoranschlag vor Therapiebeginn sowie die Therapieempfehlung behandelnden Arztes bei seiner Krankenkasse einzureichen. Die Kostenübernahmeerklärung Ihrer Krankenkasse sollte vor Therapiebeginn in schriftlicher Form vorliegen.
Private Krankenkassen, Beihilfestellen für Beamte im öffentlichen Dienst sowie die Berufsgenossenschaften übernehmen vielfach die Kosten einer HBO-Therapie.

 




 

Dr. med. Stephan Brauckmann
Dr. med. Stephan Brauckmann, MHBA
Facharzt für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin,
Klinische Akut- und Notfallmedizin, Palliativmedizin
DEGUM Anästhesie, Echokardiographie, Notfallsonografie
Qualifikation Leitender Notarzt
Taucherarzt, Druckkammerarzt


Christian Möllenbeck
Christian Möllenbeck
Tel.: 0209 5902-570 
Dienstzeit von 7:30 - 15:30 Uhr

Notruf bei CO-Vergiftung, Tauchunfall, Gasbrandinfektion, Gasembolien
Tel.: 0209 5902-575
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