Olaf Thon: „Prostata-Vorsorge ist kein Firlefanz“

Sie hat sich in den vergangenen 13 Jahren zu einer der größten Selbsthilfegruppe in NRW entwickelt - die Prostataselbstgruppe um Karl Dahm in Gelsenkirchen-Buer. Rund 200 Männer sind hier organisiert. „Uns alle verbindet eine Diagnose, der wir den Schrecken nehmen wollen“, sagt Dahm. Jetzt erfährt er Unterstützung von einem „ganz großen Fußballer“: Olaf Thon engagiert sich für die Früherkennung des Prostatakrebs und bringt es auf den Punkt: „Vorsorge ist kein Firlefanz. Vorsorge kann Leben retten.“

Als Rolf Rüssmann 2009 mit 58 Jahren am Prostatakrebs verstarb, sei das auch für ihn ein großer Schock gewesen, sagt der Fußballweltmeister von 1990, der ebenso wie Rüssmann zu den Legenden des FC Schalke 04 gehört –Thon: „Ich will dazu beitragen, dass sich Männer aktiv mit dem Thema auseinandersetzen.“

Karl Dahm kennt die Schein-Argumente der Männer, „die sich vor der Untersuchung drücken, weil sie sich unverletzbar fühlen. Ich kenne aber auch die Fälle der Endvierziger bei denen die Diagnose gestellt wurde und die nur überlebten, weil der Krebs frühzeitig erkannt wurde.“

Privat-Dozent Dr. Stephan Miller, Chefarzt der Klinik für Urologie am Bergmannsheil Buer, nennt die Zahlen: „In Gelsenkirchen erkranken rund 100 Männer jährlich an Prostata-Krebs. Bundesweit gibt es jedes Jahr 58 000 Neuerkrankungen. Damit steht der Prostata-Krebs an Nummer eins der Statistik der Krebsneuerkrankungen. Jeder dritte Mann erkrankt an der Prostata – immer mehr Männer sind jünger als 60 Jahre.“ Männer ab dem 45. Lebensjahr sollten - so Miller - einmal jährlich zur Prostata-Vorsorgeuntersuchung gehen. Dazu gehören Ultraschalluntersuchung, Urintest und Abtasten der Prostata. Die Bestimmung des prostataspezifischen Antigens, auch PSA genannt, gibt als Tumormarker einen frühzeitigen Hinweis auf eine mögliche Erkrankung.

Für Karl Dahm war die eigene Krebsdiagnose im Jahr 2000 der Anlass, die Selbsthilfe als Teil der Krebs-Therapie für die betroffenen Männer und ihre Frauen („der Krebs verändert auch das Leben des Partners!“) zu verstehen: „Die Selbsthilfegruppe weicht keiner Frage aus. Hier ist nichts peinlich. Impotenz und Inkontinenz sind Themen, die den Männern unablässig während der Therapie im Kopf kreisen. Wir sprechen offen über unsere Krankheit, tauschen Erfahrungen aus, lernen neue Therapie- und Diagnosemöglichkeiten kennen. Wir reden über unsere Ängste und verlassen die Einsamkeit und Isolation, geben uns Trost und neuen Mut.“

Jeden ersten Dienstag im Monat um 18.00 Uhr treffen sich rund 50 Betroffene zu den Infoveranstaltungen der Selbsthilfegruppe im Bergmannsheil Buer am Schernerweg. Mit Fachvorträgen unterstützen die Urologen das Jahresprogramm der Selbsthilfegruppe. An allen anderen Dienstagen bietet die SHG eine Sprechstunde für stationäre Patienten auf der Urologischen Station des Bergmannsheil Buer an. Am 4. Oktober 2016, 18.00 Uhr, steht dann auch ein Vortrag eines Urologen des Bergmannsheil unter dem Titel „Herr Doktor, ich hab‘ da ‘mal ’ne Frage“ an. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung nicht nötig. Dahm: „Einfach kommen, zu hören und Fragen stellen.“

Ansprechpartner: Karl Dahm - 1. Vorsitzender Tel 0209 - 64696

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