Neue Behandlungsmethode bei chronischen Gelenkschmerzen


Die chronische Kniegelenkarthrose ist schmerzhaft. Wenn weder Medikamente noch Physiotherapie dauerhaft die Schmerzen lindern, „kann die Embolisation eine sehr gute Chance auf ein aktiveres Leben sein“, sagt Rustam Ibrahim. Der Radiologe leitet im Bergmannsheil Buer das Department Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie. Sein Therapieansatz ist in Gelsenkirchen neu: Die Gelenkembolisation.

„Viele Menschen plagt ein massiver Gelenkverschleiß. Ihr Alltag ist von einer weit fortgeschrittenen Arthrose bestimmt. Dann schmerzt jede Bewegung und die Lebensqualität sinkt. Im Alter von 50+ fühlen sie sich für ein Kunstgelenk aber zu jung“, beschreibt Rustam Ibrahim die Situation seiner Patienten, die sich für eine Embolisation entscheiden. „Wir verschließen die Gefäßäste, die das geschädigte Gelenk mit Blut versorgen, unter örtlicher Betäubung mechanisch durch kleinste Partikel. Daneben werden antientzündliche Medikamente direkt im Gelenk eingesetzt. Dies erfolgt minimal-invasiv über einen Zugang der Arterie in der Leiste oder am Handgelenk. Wir verwenden dabei einen sehr dünnen Katheter“, erklärt der Spezialist das Vorgehen. 

Studien belegen das Verfahren
Der 45-minütigen Eingriff erfolgt in einem Katheterlabor. Kontrastmittel und das Röntgenbild zeigen, welche Gefäßäste entzündet sind. Nach der Embolisation sind die Patienten schnell wieder fit. „Wir heilen nicht die Arthrose, aber wir können mit dieser innovativen und effektiven Behandlungsmethode die Schmerzen der Patienten deutlich linden, wenn nicht sogar ausschalten. In groß angelegten Studien konnte nachgewiesen werden, dass die Studienteilnehmer nach dem Eingriff weniger Schmerzen und einen größeren Bewegungsumfang hatten“, so der Radiologe. Das Verfahren eignet sich auch bei Patienten mit Problemen im Ellenbogen, in Schulter und Hüfte und an der Ferse.

Hintergrund:
Die Interventionelle Radiologie stellt ein Teilgebiet der Radiologie dar. Hierbei werden Röntgen, Ultraschall, Computer- und Magnet-Resonanz-Tomographie für minimal-invasive diagnostische und therapeutische Eingriffe genutzt. Dazu gehört zum Beispiel das Aufdehnen eines Blutgefäßes mit einem Ballon, um eine Gefäßenge oder einen -verschluss wieder zu eröffnen und den Blutfluss in dem Gefäß wiederherzustellen (Angioplastie). Auch bei der Behandlung des Lebertumors oder der Lungentumoren kommt die Interventionelle Radiologie zum Einsatz.

Kontakt: interventionelle.radiologie@bergmannsheil-buer.de

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